(Bericht der NWZ / Carsten Bickschlag)
Fünf Friesoyther Orte sind in das Förderprogramm des Landes aufgenommen worden.
Diese fünf Dörfer entlang des Küstenkanals werden vom Dorfentwicklungsprogramm profitieren. Sie sind zur Region „Kanaldörfer“ zusammengefasst.
Carsten Bickschlag
Die fünf Ortsteile entlang des Küstenkanals bilden gemeinsam eine Region. Diese können jetzt auf Fördergelder für Maßnahmen hoffen.
In Krisenzeiten sind gute Nachrichten ja echte Mangelware. Aber es gibt sie hin und wieder noch. So teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Donnerstag mit, dass die Kanaldörfer der Stadt Friesoythe in die Dorfentwicklung aufgenommen werden. Hinter den Kanaldörfern verbergen sich Ahrensdorf, Edewechterdamm, Ikenbrügge, Kampe und Kamperfehn, die gemeinsam eine Dorfregion bilden.
Für die Aufnahme in das Programm mussten sich die interessierten Dörfer im Rahmen eines Wettbewerbs qualifizieren. Insgesamt waren 30 Anträge bei den Ämtern für regionale Landesentwicklung eingegangen. Anschließend entschied ein Ranking über die Vergabe von elf Plätzen. Aus dem Bereich Weser Ems wurden drei Regionen berücksichtigt. Neben den Kanaldörfern sind das die Dorfregion Dissen-Bad/Rothenfelde (Osnabrück) und die benachbarte emsländische Dorfregion Lorup/Rastorf/Vrees.
„Wir freuen uns darüber natürlich riesig“, sagte der Altenoyther Ortsvorsteher Dennis Löschen. In seinen Bereich fallen die fünf Ortsteile und er sei sehr stolz, gleich in seiner ersten Amtsperiode als Ortsvorsteher solch ein großes und wichtiges Projekt begleiten zu dürfen. „Das wird uns auf jeden Fall voranbringen.“
Auch Friesoythes Bürgermeister Sven Stratmann war nach der Information aus dem Landwirtschaftsministerium begeistert: „Das ist ein toller Erfolg. Vor allem für diese fünf Orte ist die Aufnahme in die Dorfentwicklung enorm wichtig, da sie eine sehr, sehr lange Zeit in der Betrachtung viel zu kurz kamen.“
Wie genau das Verfahren weitergehe, müsse jetzt mit allen Beteiligten besprochen werden, sagte Bürgermeister Stratmann. Zunächst sei es wichtig, Ideen zu sammeln. Dazu soll es in allen Dörfern Gesprächsabende geben. Gleichzeitig werde sich die Stadt um erforderliche Vorplanungen und um ein externes Beratungsbüro kümmern. Es müsse dann ein Entwicklungsplan erstellt werden, der nach Stratmanns Vorstellungen vielleicht schon Ende des Jahres oder Anfang des neuen Jahres fertig sein könnte. Danach könne man die Dorfentwicklung im Haushalt einplanen und in konkrete Projekte einsteigen. „Das wird eine spannenden Zeit“, sagte Stratmann.
Einen gewissen Anteil am Erfolg der Bewerbung hat auch der Garreler Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Bley. Er hält das Programm für außerordentlich wichtig und hat sich in Hannover für die Kanaldörfer stark gemacht. „Die bisherigen Dörfer, die dieses Projekt durchlaufen haben, haben gezeigt, was eine Dorfgemeinschaft gemeinsam mit der Kommune alles auf die Beine stellen kann“, sagte Bley im Gespräch mit dieser Zeitung. Vor allem das Zusammenleben in der Dorfregion werde deutlich gestärkt. Und er verweist darauf, dass ja nicht nur kommunale, sondern auch private Maßnahmen förderfähig sei.
„Mit der Aufnahme von elf neuen Regionen schreiben wir das Dorfentwicklungsprogramm im Hinblick auf die neue EU-Förderperiode in angemessenem Umfang fort“, teilte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast mit. Und weiter: „Wir brauchen attraktive Dörfer, in denen man leben und arbeiten kann.“ Sie sei sich sicher, dass die Dorfentwicklungsprozesse in den Orten wichtige Impulse für die Entwicklung des ländlichen Raumes mit sich bringen werden.
Das Dorfentwicklungsprogramm ist auf mehrere Jahre ausgelegt und soll die baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse in Dörfern verbessern. Die Gelder, die dafür eingesetzt werden, stammen aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln und werden von den jeweiligen Kommunen kofinanziert.